Selbstbestimmung bedeutet, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben, Entscheidungen bewusst treffen zu können und die eigene Identität zu leben. Bewusste Entscheidungen ebnen den Weg zu einem selbstbestimmten Leben – und das macht anhaltend und tiefgreifend zufrieden. Aber äussere oder innere Erwartungen, gesellschaftlicher Druck, die ständige Erreichbarkeit, der Einfluss digitaler Technologien auf unsere Lebensweise und mediale Reize können unsere Autonomie aus dem Gleichgewicht bringen. IGI® kann in diesen Momenten der Schlüssel sein, ins Gleichgewicht zurückzufinden und Türen auf dem Weg zur Autonomie zu öffnen.
Selbstbestimmung: Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben
Die Diskussion über Selbstbestimmung wird in der heutigen Gesellschaft angeregt geführt und ist sehr vielschichtig. Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung sind so vielseitig wie nie, aber auch die Anforderungen steigen. Selbstbestimmung muss, so wirkt es, immer mehr erkämpft werden. Gleichzeitig wird sie oft als Schlüssel zu einem erfüllten Leben betrachtet. Ein Mechanismus, der sich selbst nährt? Sehen wir uns zuerst mögliche Gründe an, warum Selbstbestimmung wichtig sein kann:
- Autonomie und Kontrolle: Selbstbestimmung ermöglicht es Individuen, Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen. Diese Autonomie fördert ein Gefühl der Kontrolle und Verantwortung, was zu einem höheren Selbstwertgefühl und einer stärkeren Identität führen kann.
- Zufriedenheit und Lebensqualität: Studien1 zeigen, dass Menschen, die in der Lage sind, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, oft zufriedener mit ihrem Leben sind. Sie fühlen sich in der Lage, ihre Ziele zu verfolgen und ihre Werte zu leben, was zu einer höheren Lebensqualität führt.
- Motivation und Engagement: Selbstbestimmung ist eng mit intrinsischer Motivation verbunden. Wenn Menschen die Freiheit haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, sind sie oft motivierter und engagierter, ihre Ziele zu erreichen. Dies kann sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext von Vorteil sein.
- Resilienz: Selbstbestimmung kann auch die Resilienz stärken. Menschen, die das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr Leben zu haben, sind oft besser in der Lage, mit Herausforderungen und Rückschlägen umzugehen. Sie entwickeln Strategien, um Probleme zu bewältigen und sich an Veränderungen anzupassen.
- Gesundheit und Wohlbefinden: Die Fähigkeit zur Selbstbestimmung hat positive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit2. Menschen, die in der Lage sind, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, berichten häufig von weniger Stress und besserem emotionalem Wohlbefinden.
- Soziale Beziehungen: Selbstbestimmung fördert auch gesunde zwischenmenschliche Beziehungen2. Wenn Menschen in der Lage sind, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu kommunizieren, können sie authentischere und erfülltere Beziehungen aufbauen.
Selbstbestimmung ist jedoch nicht immer einfach und in gewissen Kontexten herausfordernd. Gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Faktoren können die Fähigkeit zur Selbstbestimmung beeinflussen. Zudem kann ein Übermass an Selbstbestimmung auch zu Stress führen, wenn Menschen sich überfordert fühlen, ständig Entscheidungen treffen zu müssen.
Bei Neomentum finden Sie im Gespräch mit professionellen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten den für Sie wirksamen Weg zur Selbstbestimmung. Bewährt hat sich hier die von Neomentum mitentwickelte Methodik IGI®. Der grosse Vorteil der Methodik – sie ist überall einsetzbar.
Von Albert Bandura zur Imaginationsgeleiteten Intervention (IGI)®
IGI® entstand aus der Arbeit mit Menschen mit chronischen Stresserkrankungen und Trauma. Für diese Menschen wichtig ist eine Lösung, die sie in akuten Stresssituationen im Alltag anwenden können. Das schafft Sicherheit und ist ein wichtiger Schritt zur Selbstbestimmung. Zentral ist dabei die Erfahrung, den Stress selbstständig zu lösen. Ein grosser Schritt Richtung Unabhängigkeit, der die Symptomatik und Häufigkeit der Stressmomente reduziert und somit die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erhöht.
Diese positive Wirkung der Selbsterfahrung fusst auf der sozial-kognitiven Lerntheorie von Albert Bandura, deren Grundprinzip die Selbstwirksamkeit ist. Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung einer Person, ein bestimmtes Ziel erreichen zu können. Beobachtungen anderer Menschen oder Erfahrungen aus der Vergangenheit prägen diese Überzeugung. Motivation und die Fähigkeit, Hürden zu überwinden, sind für den Erfolg in der Umsetzung entscheidend.
Wir alle müssen uns dynamisch wechselseitigen Interaktionen mit Individuen und der Umwelt stellen. Und auch wir beeinflussen mit unseren Taten, Worten, ja sogar Stimmungen unsere Umwelt. Bandura prägt hier den Begriff des reziproken Determinismus.
Was können wir hier selbstständig ändern? Unsere kognitiven Prozesse. Unser Denken, unsere Aufmerksamkeit, Interpretation und die daraus resultierende Entscheidungsfindung. Bandura betont, dass Menschen nicht nur Empfänger, sondern auch Akteure sind.
Diese Manifestation allein kann schon viel bewirken. In Bezug auf unseren Umgang mit sozialen Medien, Entscheidungen in Bezug auf unsere Freizeit, oder wie wir auf Anfragen reagieren. Und wie wir Worte und Handlungen in der Partnerschaft lesen und ganz allgemein, wie weit wir etwas mit uns machen lassen – oder eben nicht.
Schlussendlich wollen wir in die Freiheit, unser Leben selbstbestimmt gestalten zu können. So wird aus dem Müssen ein Wollen und die Welt ins Positive gekehrt.
Freiheit? Die Zeit zwischen Reiz und Reaktion.
Wo setzen wir aber konkret an? Täglich stehen wir vor Entscheidungen und ungefragt regnet es Informationen, Reize und Stimuli. Eine neutrale Triage ist gefragt. Doch schon die Kategorisierung in positiv und negativ ist durch unsere Prägung gefiltert und muss nicht immer stimmen. Diese aufzubrechen oder nur schon den Widerstand zu spüren, kann Stress verursachen. Der Entscheidungshorizont rückt immer näher und fällt uns schlussendlich auf die Füsse.
Unser Gehirn kann pro Sekunde 11 Millionen Sinneseindrücke aufnehmen. 40 davon können wir bewusst verarbeiten3. Die bewusste Verarbeitung dieser Eindrücke ist entscheidend für unser Wohlbefinden im Alltag. Ein entscheidender Schritt zur Verbesserung ist, den Reiz von der direkten Reaktion zu lösen. Genau in der Zeit zwischen Reiz und Reaktion öffnet sich die Tür zur Freiheit.
Das Wechselspiel von Gedanken, Emotionen und körperlichen Reaktionen
Mit unseren Gedanken sind wir jedoch nicht allein. Bei Neomentum setzen wir auf die ganzheitliche Betrachtungsweise – in diesem Fall die Stimmungskongruenzhypothese. Anders gesagt, der Einfluss von Stimmungen auf kognitive Prozesse.
Die Stimmungskongruenzhypothese beschreibt die enge Verbindung zwischen Gedanken, Emotionen und körperlichen Reaktionen, die einander beeinflussen. Diese Hypothese legt nahe, dass unsere körperlichen Reaktionen auch unsere Emotionen und Gedanken beeinflussen. Wenn wir beispielsweise positive Gedanken hegen, neigen wir dazu, uns besser zu fühlen, was sich in einer aufrechten Körperhaltung und einem Lächeln äussern kann. Umgekehrt können negative Gedanken zu körperlichen Spannungen oder einer geschlossenen Körperhaltung führen, was wiederum unsere Stimmung verschlechtert. In Bezug auf Selbstbestimmung heisst das, die Fähigkeit, unsere Gedanken und Emotionen bewusst zu steuern, hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden.
IGI® kann diese positive Kettenreaktion auslösen. Denn wenn ich meine Emotionen auf einen Reiz selbst kontrolliert steuern kann, dann steuere ich mein Verhalten. Das schafft innere Freiheit und Flexibilität, und ich werde mir gegenüber selbstbestimmt. Somit erreiche ich eine andere Resonanz mit der Umwelt und Mitmenschen. Was ich denke, fühle ich und drückt der Körper aus – und vice versa in jede Richtung.
Mit Achtsamkeit und Emotionsregulation bewusst in der Welt sein
Emotionsregulation ist eine Strategie, emotionale Reaktionen zu verstärken, abzuschwächen oder zu verändern. Negative Gedanken können hinterfragt und durch positive Lesungen ersetzt werden. Achtsamkeit hilft uns, Emotionen im Moment zu erkennen und impulsfrei zu akzeptieren – es ist, wie es ist. Das macht uns resilient und selbstbestimmt.
IGI®, exklusiv bei Neomentum
Mit IGI® bietet Neomentum eine symptomorientierte und Diagnose unabhängige Begleitung an. Es dient der Wiedererlangung der vollen Lebensqualität, Leistungs- sowie Arbeitsfähigkeit. Unter der Voraussetzung, dass betroffene Menschen den Wunsch und die Motivation zur Veränderung sowie die Möglichkeit und Bereitschaft zum selbstständigen Arbeiten und Umsetzen mitbringen.
Die Elemente der Methode IGI®
- Atemtechnik – regelmässige Bauchatmung zur Entspannung
- Selbstständige Stimulation der beiden Gehirnhälften durch eine rechts/links Aktivierung und einen gewünschten, emotionalen Zustand zu evozieren.
- Absenken und Beeinflussen der Körpertonation (Entspannung)
- Gedankliche Steuerung durch Erzeugen von inneren Bildern
- Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsfokussierung
- Hypnotische Verankerung
IGI® kann Ihr Ritual der Achtsamkeit sein, das Sie immer dabeihaben. Keine App, kein Smartphone. Eine lernbare, aus eigener Kraft schöpfende Methode. Denn – Hirnzeit ist Echtzeit.
Wichtig ist, Schritt für Schritt im Alltag vorwärtszukommen. Und IGI®genau dann einsetzen zu lernen, wenn der Stress akut ist. Dort werden Hürden überwunden. Im Therapiesetting ist dies einfacher, aber hier, in sicherer Umgebung, lernen wir für die Praxis im Alltag.
Mehr zur Imgainationsgeleiteten Intervention (IGI)®
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- Ryan, R. M., & Deci, E. L. (2001). On Happiness and Human Potentials: A Review of Research on Hedonic and Eudaimonic Well-Being. Annual Review of Psychology.
Sheldon, K. M., & Elliot, A. J. (1999). Goal Striving, Need Satisfaction, and Longitudinal Well-Being: The Self-Concordance Model. Journal of Personality and Social Psychology.
Deci, E. L., & Ryan, R. M. (2000). The „What“ and „Why“ of Goal Pursuits: Human Needs and the Self-Determination of Behavior. Psychological Inquiry.
Huta, V., & Ryan, R. M. (2010). Pursuing Pleasure or Virtue: The Differential and Overlapping Effects of Hedonic and Eudaimonic Goals on Well-Being. Journal of Happiness Studies.
Kasser, T., & Ryan, R. M. (1996). Further Examining the American Dream: Correlates of Personal Materialism, Individual Well-Being, and Social Well-Being. Journal of Personality.
Vansteenkiste, M., Niemann, L., De Witte, H., & Lens, W. (2007). On the Relations Among the Three Types of Goals: Intrinsic, Extrinsic, and Self-Determined Goals. Journal of Personality. ↩︎ - Deci, E. L., & Ryan, R. M. (2008). Self-Determination Theory: A Macrotheory of Human Motivation, Development, and Health.
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Huta, V., & Ryan, R. M. (2010). Pursuing Pleasure or Virtue: The Differential and Overlapping Effects of Hedonic and Eudaimonic Goals on Well-Being. ↩︎ - Dijksterhuis, A., Aarts, H. & Smith, P. K. (2005). The power of the subliminal: On subliminal persuasion and other potential applications (https://www.researchgate.net/publication/46667196_The_Power_of_the_Subliminal_On_Subliminal_Persuasion_and_Other_Potential_Applications)
Seligman, M. E. P. (2011). Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being. ↩︎